Plumploris e.V feiert Vereinsgründung im Dortmunder Zoo
Wir freuen uns Euch mitteilen zukönnen, dass es eine fantastische Vereinsgründung gab.
Am 19. Mai wurde im Zoo Dortmund der „Plumploris e.V.“ gegründet.
Wir waren vor Ort für euch.
Doch was sind Plumploris überhaupt?
Plumploris sind kleine nachtaktive Primaten, die bisher nur wenig erforscht wurden und ein verborgenes Leben in den Wäldern Süd- und Südostasiens führen. Plumploris wirken durch ihre Langsamkeit und ihre massige Gestalt (kein sichtbaren Schwanz) etwas schwerfällig, plump eben.
Plumploris sind kleine nachtaktive Primaten, die bisher nur wenig erforscht wurden und ein verborgenes Leben in den Wäldern Süd- und Südostasiens führen. Plumploris wirken durch ihre Langsamkeit und ihre massige Gestalt (kein sichtbaren Schwanz) etwas schwerfällig, plump eben.
Plumploris zählen zu den wenigen bekannten giftigen Säugetieren und sind die einzigen bekannten Primaten, die über ein Gift verfügen. Dafür bilden Plumploris ein Sekret in einer Drüse in der Armbeuge.
Bei Gefahr lecken sie das Sekret auf und das dabei in Verbindung mit dem Speichel entstehende Gemisch macht den Biss eines Plumploris giftig.
Nach einem Biss traten bei Menschen Entzündungen, Taubheit, Ödeme und Eiterungen auf. Der Biss kann aber auch einen anaphylaktischen Schock, Herzrasen, Abfall des Blutdrucks, Rückenschmerzen, Störung der Organdurchblutung und Zusammenbruch des peripheren Nervensystems auslösen und letztlich sogar einen Menschen töten.
Eventuell hängt die Giftigkeit der Plumploris mit ihrer Nahrung zusammen, sodass diese durch das Fressen von giftigen Gliederfüßern wie Spinnentieren, Insekten oder Tausendfüßern, oder giftigen Baumsekreten entsteht. Denn nur selten wird von Vergiftungen nach Bissen durch Plumploris in menschlicher Obhut berichtet.
Die Funktion des Giftes wird derzeit in der Literatur diskutiert und könnte den Plumploris bei der Überwältigung großer Beutetiere hilfreich sein, im innerartlichen Konkurrenzkampf um Paarung und Reviere eine Rolle spielen, zur Verteidigung gegen Fressfeinde dienen oder, auf das eigene Fell aufgetragen, vor Parasiten schützen. Unklar ist, ob Plumploris tatsächlich, wie bisher angenommen, eine eher einzelgängerische Lebensweise führen, da jüngere Forschungsarbeiten häufig soziale Interaktion beschreiben wie gegenseitiges Putzen, Spielen und gemeinsames Schlafen zwischen Paaren und ihrem Nachwuchs.
Zum Verein:
Der Verein besteht aus Marcel Stawinoga (erster Vorsitzender), auch als der Zoolotse bekannt, aus Meike Dewein (zweite Vorsitzende), die sich als renomierte Tierärztin durchsetzt und aus Ingo Kloppenburg (Schatzmeister). Die Idee zur Gründung eines Plumploris-Vereins kam Marcel Stawinoga, dem Initiator des Plumploris e.V., während seines Praxissemesters, das er von Dezember 2016 bis April 2017 bei der kleinen Naturschutzorganisation Bukit Lawang Ecotourism & Ecoproject in Nordsumatra absolvierte. Während seiner fünf Monate auf Sumatra beschlagnahmte er zusammen mit der indonesischen Naturschutzbehörde BKSDA, nur in dem kleinen und überschaubaren Dorf Bukit Lawang, acht Sunda-Plumploris aus illegaler Haltung.
Da Marcel auch sehr interessiert am weiteren Werdegang der Tiere wahr, besuchte er die Rehabilitation – Station. Leider stellte sich herraus, dass die kleinen, süßen Plumploris dort nicht artgerecht gehalten werden können. Die Infrastruktur für den Artenschutz ist sehr mangelhaft. Die ISCP (Indonesian Species Conservation Program ) brauchte die Tiere in kleinen Käfigen an einer Hauswand unter. Die kleine Organisation, die aus dem Gründer Rudianto Sembiring und einigen lokalen Unterstützern besteht, finanziert ihre Arbeit lediglich aus Spenden. Dennoch ist das ISCP die einzige Institution in Nordsumatra mit einer Rehabilitationslizenz für Plumploris.
Rudianto Sembiring plante damals den Bau einer Plumplori-Rehabilitationsstation in Nordsumatra und Marcel Stawinoga beschloss, ihn dabei zu unterstützen. Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee zur Gründung des Plumploris-Vereins, der die Gefährdung und die Gefährdungsursachen der Plumploris in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und das langfristige Ziel verfolgt, den Plumplori zu einer Flaggschiffart im Natur- und Artenschutz zu entwickeln. Dabei soll sich der Verein für die Rehabilitation illegal gehaltener Plumploris sowie den Schutz und die Erforschung dieser Primaten einsetzen. Zusammen mit dem ISCP baut der Plumploris e.V. eine Plumplori-Rehabilitationsstation in Rumah Pil-Pil, Sibolangit (Nordsumatra) auf. Hier werden bereits jetzt aus illegaler Haltung beschlagnahmte Plumploris auf ein erneutes Leben in der Wildnis vorbereitet.
Der Verein wird künftig die Gefährdung und die Gefährdungsursachen der bisher nur wenig beachteten Plumploris in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Zudem wird der Verein Maßnahmen unterstützen, illegale gehaltene Plumploris zu beschlagnahmen, zu rehabilitieren und auszuwildern sowie nicht rehabilitationsfähige Tiere dauerhaft tiergerecht unterbringen.
„In Europa möchten wir unter anderem mit verschiedenen Zoos zusammenarbeiten, vor allem mit solchen, die Plum- und Schlanktoris halten. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Zoo Dortmund und dem Tierpark und Fosilium Bochum bereits renomierte Unterstützer gefunden haben. Im Zoo Dortmund hat der Plumploris-Verein auch seinen Sitz.“
Wenn auch Ihr den Verein unterstützen wollt, könnt Ihr das gerne tun. Es werden noch freiwillige Helfer sowie Spenden gesucht. Meldet euch einfach mal beim Marcel unter: marcel.stawinoga@plumploris.de